Welmeisterin und Weltcup Siegerin im 2er-Bob

Auf einen Espresso mit Leonie Fiebig

Oder besser gesagt auf eine Fassbrause, das war nämlich in dieser Episode das bevorzugte Getränk. In der Kölner Gaststätte Jode Laade trafen wir uns mit Leonie, der amtierenden Bobweltmeisterin, für unsere zweite Episode.

Das Reinrutschen

“Es war eigentlich eine Schnapsidee”, sagt sie zu dem Startschuss ihrer jetzigen Karriere. Damals, als sie sich mit 20 den Entschluss nahm, nochmal mit dem Leistungsport anzufangen, wusste sie nicht, was daraus werden würde. Den leichtathletischen Hintergrund, den sie durch ihre Ausbildung hatte, war natürlich hilfreich und auch der Anschubes es einfach mal zu versuchen. In den Bobsport ist sie dann passenderweise “irgendwie reingerutscht”.

Das Anschieben

Leonie ist im 2er-Bob die Anschieberin. Aber nicht nur der Bob, sondern auch ihre Karriere musste erstmal angeschoben werden. Jede Karriere hat ihre Stolpersteine, so auch Leonie’s. 2022, also ein Jahr vor ihrem größten Erfolg ihrer Karriere, war sie bei den olympischen Winterspielen nur als Ersatzfrau berufen worden. “Das war mein größter Rückschlag”, sagt sie selbst. Was ihr hierbei hilft, ist ihre Leidenschaft. Diese hatte sie von Anfang an und ist für sie auch heute noch der größte Ansporn – “Ohne Leidenschaft geht es einfach nicht”.

Der Erfolg

Und genau diese Leidenschaft ist für Leonie der Schlüssel zum Erfolg – aber sie ist natürlich nicht alles. Man gewinnt keine Weltcups und Weltmeisterschaften nur mit reiner Leidenschaft. Leonie hat ihren ganz eigenen Weg gefunden. Sie hat nicht strenge Rituale oder gleichbleibende Routinen vor Wettkämpfen oder in der Vorbereitung. Sie kommt von ganz alleine in einen Tunnel. “Wenn ich im Tunnel bin, bekomme ich nichts um mich herum mit”, verrät sie. Sie weiß in dem Moment, dass sie jetzt voll da sein muss, dass sie jetzt performen muss, denn sonst “ist es eben scheiße”, sagt sie unverblümt. Sie hat gelernt, sich selbst unter gesundem Druck zu setzen und mit diesem Druck auch umzugehen.

Leonie’s Espresso to go

Wie alle Kölner:innen trägt auch Leonie ihr Herz auf der Zunge und gibt deswegen jungen Menschen folgenden Ratschlag, wenn es um Erfolg geht: Habt einfach mal den Mut etwas zu verkacken! Und das sagt sie, obwohl sie eine Perfektionistin ist. Was sie dahin gebracht hat, wo sie heute ist, sind Fehler. “Es ist okay Fehler zu machen und es ist auch gut, wenn man Fehler macht – je früher man Fehler macht, desto besser”, verrät sie uns.

Zusammen mit Leonie haben wir noch über viele andere interessante Themen gesprochen, wie das Mindset, was Sportler:innen haben und ob man das trainieren kann, ihre Zeit als Studentin, wie das Leben als Sportsoldatin aussieht, Bezahlung im Sport und noch vieles mehr. Hört gerne mal rein!

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